Werk Regensburg
Fahrerlos unterwegs: Neufahrzeuge fahren automatisiert im BMW Group Werk Regensburg
06.06.2025

Fahrerlos unterwegs: Neufahrzeuge fahren automatisiert im BMW Group Werk Regensburg

+++ Automatisiertes Fahren auf dem Werksgelände gestartet +++ Neue Erkenntnisse über den Einsatz der Technik im Freien +++ Werkleiter Armin Ebner: „Ein weiterer Schritt auf dem Weg zur BMW iFactory“ +++

 

Regensburg. Im Rahmen der BMW iFACTORY treibt die BMW Group die Digitalisierung und Automatisierung ihrer Produktionsprozesse konsequent voran und pilotiert bereits seit 2022 das automatisierte Fahren von Neufahrzeugen im Werksumfeld (AFW), zunächst in Dingolfing und Leipzig – sowie nun auch im BMW Group Werk Regensburg: Seit Jahresbeginn bewegen sich die produzierten Neufahrzeuge wie von Geisterhand durchs Werk – fahrerlos, sicher und effizient. Erstmals fahren sie auch unter freiem Himmel automatisiert. Denn der Weg, den die fertigen Automobile ohne Fahrer zurücklegen, führt sie vom Finishband zu Verladung und Weitertransport durch eine Rolltor-Schleuse hinaus aus der Montagehalle auf eine große Freifläche, den Trailer Yard.

Zum Einsatz kommen dabei keine Sensoren aus den Fahrzeugen, sondern eine eigens dafür installierte externe Sensorik-Infrastruktur entlang der Strecke. Mithilfe von LIDAR-Sensoren wird die komplette Werksumgebung inklusive der Fahrzeuge und Hindernisse aufgenommen und in ein digitales Modell übertragen. Eine Bewegungsplaner-Software steuert die Fahrzeuge dann in Echtzeit über Mobilfunk unter Zuhilfenahme einer modernen Cloud-Architektur.

Werkleiter Armin Ebner: „Mit dem automatisierten Fahren im Werksumfeld erhöhen wir nochmals die Effizienz unserer Werkslogistik und gehen den nächsten konsequenten Schritt auf unserem Weg der Transformation hin zur BMW iFactory, einer intelligent-vernetzten, digitalen Fabrik.“

 

Innovationskraft gefordert

„In Regensburg findet das automatisierte Fahren erstmals im Freien statt. Das heißt, wir mussten auch die Wetterbedingungen mit erfassen“, erläutert Projektleiter Klaus Grabinger die Herausforderungen bei der Installation der neuen Technik im Werk Regensburg. Nur so ist gewährleistet, dass die Fahrzeuge bei Glätte oder Regen mit angepasster Geschwindigkeit sicher über die Freifläche rollen. Unter anderem musste die lichtbasierte Sensortechnik so gestaltet werden, dass selbst eine tiefstehende Abendsonne ihr nichts anhaben kann.

 

Ausgezeichnete Sicherheit

Neben der Prozesssicherheit spielte auch der Schutz der Mitarbeitenden eine große Rolle. So lässt sich etwa an den doppelt so schnell blinkenden Warnleuchten auf Anhieb erkennen, dass ein Fahrzeug gerade automatisiert fährt. Außerdem stoppt das AFW-System rollende Fahrzeuge in einem Bruchteil von Sekunden, wenn sich ihnen ein Hindernis in den Weg stellt. Dass die Fahrzeuge vom AFW-System sicher durch die Hallen und Freiflächen des Werks geführt werden, hat inzwischen auch der TÜV mit einem aufwendigen Test von unabhängiger Seite attestiert.

Ein weiterer Rollout der AFW-Technik im weltweiten Produktionsnetzwerk der BMW Group ist geplant. Schon jetzt fließen die in Regensburg gewonnenen Erkenntnisse in den Aufbau der Technologie am neuen Werksstandort in Debrecen, Ungarn, ein. Denn auch dort werden die Neufahrzeuge künftig automatisiert über ein Freifeld fahren.

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