Werk Dingolfing
50-Jaehriges-Jubilaeum-Rudolf-Liebl
Ein halbes Jahrhundert BMW Automobile aus Dingolfing: Mitarbeiter Rudolf Liebl ist von Beginn an dabei.

Dingolfing. Mit einem iberischroten BMW 520 fing am 27. September 1973 alles an. Das Automobil war das erste, das in dem gerade fertiggebauten Fahrzeugwerk in Dingolfing vom Montageband lief. Fast zeitgleich begann der 15-jährige Rudolf Liebl seine Ausbildung zum Elektriker am niederbayerischen BMW Group Standort, dem er bis heute treu geblieben ist. In diesen Tagen feiert er gemeinsam mit seinem Arbeitsplatz 50-jähriges Jubiläum. Werkleiter Christoph Schröder, Betriebsratsvorsitzender Stefan Schmid sowie Kollegen und Vorgesetzte dankten Liebl im Rahmen einer kleinen Feier für seine große Loyalität und seinen hohen Einsatz für die BMW Group und den Standort Dingolfing. Dabei blickten sie gemeinsam auf einen beruflichen Werdegang zurück, der eng mit der Geschichte des Werks verknüpft ist.

 

Elektriker mit Leib und Seele

„Eigentlich wollte ich Koch werden“, erzählt der in der Nähe von Vilsbiburg aufgewachsene Niederbayer Liebl. „Aber mein Vater war dagegen, weil er befürchtete, dass ich dann zu wenig daheim gewesen wäre, um ihm in unserer Landwirtschaft zu helfen.“ Ein Bekannter aus seinem Heimatdorf erzählte ihm daraufhin von seiner Arbeit als Elektriker im BMW Group Werk Dingolfing, das wenige Jahre zuvor aus dem ehemaligen Stammwerk der Firma Glas hervorgegangen war und in dem bis dato Zulieferteile gefertigt wurden. Nach diesem Gespräch war Rudolf Liebl überzeugt, den gleichen Berufsweg einschlagen zu wollen: „Also habe ich mich, mit der Absicht den Quali abzulegen, für eine Ausbildungsstelle bei BMW in Dingolfing beworben und bin genommen worden.“

Zunächst schloss er eine zweijährige Ausbildung zum Elektroanlagen-Installateur ab. Dann folgte eine eineinhalbjährige Ausbildung zum Energieanlagen-Elektroniker. Die erste Stelle als Fachkraft trat er 1977 in der Instandhaltung im Rohbau, dem heutigen Karosseriebau, an. Nach 15 Monaten musste er seine berufliche Karriere jedoch kurzzeitig für den Wehrdienst unterbrechen. „Direkt nach der Bundeswehrzeit bin ich dann im Juli 1979 ins Dingolfinger Presswerk gekommen und habe riesige Augen gemacht, als ich die haushohen Pressen mit den meterlangen Schaltschränken gesehen habe“, erinnert er sich. Damals war ihm noch nicht klar, wie sehr dieser beeindruckende Arbeitsplatz sein Berufsleben prägen würde.

 

Der Wandel als Konstante

Nach wie vor ist Rudolf Liebl im größten Presswerk der BMW Group für die Instandhaltung der Elektronik der riesigen Industrieanlagen zuständig. Seit etwa acht Jahren kümmert er sich hier um Sonderbereiche wie die Zuführtechnik und Inline-Messsysteme. Doch mit dem Aufgabengebiet aus den Anfängen seines Berufslebens hat seine heutige Arbeit nur noch wenig zu tun. Denn mit dem technischen Fortschritt in den vergangenen 50 Jahren hat sich auch sein Job verändert. „Früher bin ich zum Beispiel von der Störmeldezentrale im Werk mit ,Karl 14, bitte melden!‘ angefunkt worden, wenn etwas zu tun war. Warum ich Karl 14 hieß, weiß ich bis heute nicht“, erzählt er schmunzelnd. Die Störmeldezentrale gibt es nicht mehr. Heute wird auch nicht mehr per Funkgerät kommuniziert, sondern ohne Umwege direkt oder übers Smartphone.

Insbesondere aber auch die kontinuierliche Modernisierung der Industrieanlagen im Dingolfinger Presswerk hat die Arbeit des Elektrikers beeinflusst. Ursprünglich gab es hier mechanisch und hydraulisch betriebene Pressstraßen, die sehr mitarbeiterintensiv betrieben wurden. Diese wurden über die Jahrzehnte durch High-Speed-Servopressen ersetzt, die wesentlich weniger Wartungsaufwand verursachen. Seit den 1980er Jahren hielt auch nach und nach die Automatisierung Einzug: Das Be- und Entladen übernahmen zunehmend Roboter. Im Zuge dessen wurden die Anlagen mit digitalen Steuerungen ausgestattet. So sind inzwischen Programmiergerät und Laptop für Rudolf Liebl zu unverzichtbaren Werkzeugen geworden – auch wenn nach wie vor Spannungsprüfer und Schraubendreher seine täglichen Begleiter sind.

Während seiner 50 Jahre Berufsleben hat er sich entsprechend ständig weitergebildet. „Gerade durch die Zunahme der IT- und Netzwerktechnik hat sich meine Arbeit als Elektriker immer wieder verändert. Dadurch sind meine Aufgaben aber auch immer abwechslungsreich und spannend geblieben und die Arbeit hat mir immer Spaß gemacht“, so Rudolf Liebl. Auf die Frage, was er an seinem Beruf am meisten schätzt, antwortet er: „Mich hat das Tüfteln immer fasziniert. Ich habe nie aufgegeben, nie lockergelassen und solange gesucht, bis ich die Lösung hatte.“

 

Auf der Zielgeraden

50 Jahre BMW – auch in Bezug auf das Zusammenarbeiten hat sich so einiges geändert, wie Rudolf Liebl findet: „Generell arbeiten wir heute mehr im Team als früher.“ Dabei betont er, dass er mit Kollegen und Vorgesetzten immer gut ausgekommen ist. „Bei uns herrscht grundsätzlich eine offene Kommunikation.“ Positiv sieht er auch, dass inzwischen zwei Frauen zu seinem Kollegenkreis gehören und die Abteilung keine reine Männerdomäne mehr ist.

Ende des Jahres geht er in den verdienten Ruhestand. „Die 50 Jahre sind wie im Flug vergangen“, sagt Rudolf Liebl. Ein bisschen Wehmut schwingt schon mit, wenn er an die Zeit nach BMW denkt. Wie wird es sein, ohne täglichen Gang in die Kantine, der Arbeit im Presswerk und den Arbeitskollegen und -kolleginnen? „Ich freu mich aber auch schon darauf, mehr Zeit mit meiner Frau und den Familien meiner drei Kinder zu verbringen. Als fünffacher Opa hat man immer viel zu tun“, sagt er. Eine Enkelin hat ihn bereits dazu verpflichtet, sie dann jeden Tag in die Schule zu fahren – natürlich mit seinem BMW.

 

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Julian Friedrich

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