Die Geschichte begann 1916 mit dem Bau von Flugmotoren in München Oberwiesenfeld. Das heutige Werk München wurde 1922 errichtet. Nach dem zweiten Weltkrieg begann 1948 nach sechs Jahren Pause erneut die Produktion von Motorrädern und drei Jahre später die von Automobilen: Zuerst die großen Limousinen der 500er Baureihe und dann Kleinwagen wie die Isetta. Mit dem BMW 1500 gelang 1961 der entscheidende Durchbruch: Das erste Modell der Neuen Klasse.
2020er. Leuchtturm für die Produktion elektrifizierter Fahrzeuge.
Das Werk München baut sein Portfolio aus und seine Produktionsstrukturen um. Das erste vollelektrische Gran Coupé der BMW Group, der BMW i4, läuft 2021 vom Band. Ein Jahr zuvor verkündet die BMW Group die schrittweise Verlagerung des traditionsreichen Motorenbaus aus dem Werk München an die Standorte Steyr (Österreich) und Hams Hall (UK). Es ist ein notwendiger Schritt, um die Zukunft der Fahrzeugproduktion am Stammsitz der BMW Group zu sichern. Mit der Einführung der ‚Neuen Klasse‘ werden neue und zusätzliche Produktionsstrukturen erforderlich, die in den bestehenden Gebäuden und Hallen nicht mehr einzurichten sind. Der Motorenbau macht Platz für eine neue hochmoderne und komplett auf elektrifizierte Fahrzeuge ausgerichtete Montage.
2010er. Auf zu neuen Ufern.
Das Fahrzeugwerk München ist das Leitwerk der BMW 3er Reihe; es hat auch nach dem sehr erfolgreichen Start der siebten Generation (G20) im Jahr 2018 die Koordinierungsfunktion für die Sicherstellung der Fertigungsqualität im gesamten Produktionsnetzwerk des Segments Mittelklasse. So ist das Werk München und seine Mannschaft mitverantwortlich für den Aufbau des neuen Produktionsstandorts im mexikanischen San Luis Potosí. Bis zur Produktion des ersten BMW 3er aus Mexiko und zur feierlichen Eröffnung des Werks im Juni 2019 kommen hunderte neue Kolleginnen und Kollegen aus dem mittelamerikanischen Land für Schulungen und Montagetrainings nach München. Fast genauso viele Fachleute aus allen Disziplinen der Zentrale und aus anderen Werken gestalten den Aufbau vor Ort in Mexiko.
Im Mai wird die neue Lackiererei, eine der modernsten der Automobilindustrie, in Betrieb genommen. Das Werk startet die Produktion des neuen BMW 4er Coupé, des M4 Coupé und der limitierten Sonderedition M4 CS. Mit diversen Umbauten bereitet sich das Werk auf die Zukunft vor.
Im BMW Group Werk München läuft das zehnmillionste Fahrzeug vom Band. Das Werk wird mit dem Ludwig-Erhard-Preis ausgezeichnet. Im benachbarten Olympiapark feiert die BMW Group ihr hundertjähriges Bestehen.
Im April findet die Grundsteinlegung für die neue Lackiererei mit Oberbürgermeister Reiter statt. Während im BMW Group Produktionsnetzwerk die 10 Millionste BMW 3er Limousine produziert wird - das Jubiläumsfahrzeug wird im Werk München gefertigt - wird ebenfalls in München die Produktion des Plug-in-Hybrid BMW 330e gestartet.
Im Februar startet die Produktion des BMW M4 Coupé. Das BMW Group Werk München gewinnt den Lean Award in der Kategorie "OEM".
Im Juni startet die Produktion des BMW 4er Coupé.
Im Juni startet die Produktion der 5. Generation des BMW 3er Touring.
Die Weltpremiere der sechsten Generation der BMW 3er Limousine findet im Werk München statt. Die Produktion wird gestartet. Im Presswerk wird die Highspeed Servo-Presse in Betrieb genommen.
2000er. Das neue Jahrtausend.
Im Sommer 2009 wurde das 8.000.000ste Automobil im Werk München produziert.
Im Rahmen von Projekt i werden rund 900 MINI E im Werk München hergestellt.
2005 feiert die BMW 3er Reihe 30-jährigen Geburtstag und im BMW Werk München läuft die fünfte Generation der erfolgreichsten BMW Modellreihe vom Band.
Im Mai 2004 wurde das 7.000.000ste Automobil im Werk München produziert.
Die Auszeichnung als Bestes Automobilwerk in Europa und damit der Plant Award in Gold geht 2001 erstmals an das Werk München. Das Ergebnis der Studie des US-amerikanischen Marktforschungsinstitutes J.D. Power and Associates über die Qualität der Automobilwerke bescheinigt das erstklassige Qualitätsniveau der BMW Produktion.
Im März 2000 wurde im Werk München IMOLA - das Integrierte Motorenlager - in Betrieb genommen. Grundlage dieser neuen Lagerkapazität ist eine ausgeklügelte Motorenlogistik. IMOLA ermöglicht eine optimale Kundenorientierung und Termintreue bei den Motorenlieferungen.
1990er. Investitionen in die Zukunft.
Für das Münchner Werk mit seiner zentralen Lage in der Stadt ist vor allem der Dialog mit den unmittelbaren Nachbarn sehr wichtig. Aus diesem Grund richtet BMW 1994 ein Nachbarschaftsforum ein. Gegenstand der Kommunikation ist vor allem das Werk mitten in der Stadt und die umweltfreundliche Produktion.
Das Werk München montiert 1999 den neuen Z8 in einer eigens für diesen Sportwagen eingerichteten Manufaktur. BMW präsentierte mit diesem Traumauto auf der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt ein Modell aus der Liga der exklusiven Hochleistungs-Sportwagen.
1980er. Neu- und Umbauten.
Obwohl die Entwicklungsabteilungen Schritt für Schritt aus dem Werk München ausgelagert und im neuen Forschungs- und Ingenieurszentrum zusammengefasst worden sind, können wegen der Lage der Fabrik in der Stadt die angestrebten Produktionsziele nur durch Optimierung und Automatisierung der Fertigungsabläufe erreicht werden.
Im Juni findet das erste Nachbarschaftsfest am Standort München-Milbertshofen statt. Über 70.000 Gäste kommen zum Fest der Nationen.
Am 20. Juli muss das Stammgebäude des Werks, das Gebäude 11, den Strukturmaßnahmen im Werk weichen. 1913 hatte Gustav Otto dieses Gebäude für die damaligen Otto Werke, einer der Vorläuferfirmen der BMW AG, errichten lassen.
Der BMW Werkeverbund dehnt sich aus, die Produktion wird schrittweise dezentralisiert. Die Kompetenzen der Werksleitungen werden dieser Entwicklung angepasst: Neben der technischen Werksleitung erhält das Werk München nun auch einen kaufmännischen Werksleiter.
1970er. Die BMW 3er Reihe.
Die BMW Werke werden an die neue Produktionsstruktur angepasst. Das Werk München bekommt mit einer Reihe von Um- und Neubauten ein neues Gesicht. Den Umbauten fällt unter anderem auch das 1934 errichtete Südtor an der Dostlerstraße zum Opfer.
Im November verlässt das fünfhunderttausendste Automobil der BMW 3er Reihe das Werk München.
Die Produktion der großen Sechszylinder (2500, 2800, 2.8 L, 3.0 S, 3.0 Si, 3.0 L und 3.3 Li) läuft aus. Von 1968 bis 1977 wurden von ihnen im Werk München insgesamt über 220.000 Einheiten gefertigt. Die BMW Werks-Struktur wird somit bereinigt: Aus dem Werk München kommen zukünftig die Motoren für alle BMW Automobile sowie die BMW 3er Reihe.
Für die erste BMW 3er Reihe werden im Werk München die Fertigungsanlagen neu erstellt. Mit der Umstellung können die Fahrzeuge erstmals schon im Rohbau kundenspezifisch gefertigt werden.
1960er. Durchbruch der „Neuen Klasse“.
Die Verlagerung von Teilen der Produktion aus Milbertshofen nach Dingolfing und Berlin beginnt. In Dingolfing werden im ehemaligen Werk der Firma GLAS zunächst Komponenten für die Automobil- und Motorradfertigung produziert. Nach 46 Jahren läuft die BMW Motorradproduktion in München aus. BMW Motorräder kommen seitdem nur noch aus Berlin. Dort läuft im September 1969 die Serienproduktion an.
Ende August wird das hunderttausendste Fahrzeug der Neuen Klasse gefertigt. Bis zu diesem Zeitpunkt hat das Werk München seit der Wiederaufnahme der Produktion 1948 knapp über eine dreiviertel Million Automobile und Motorräder produziert.
Mit dem BMW 1500 geht Mitte 1962 das erste Modell der Neuen Klasse in Produktion. Die sportlich ausgelegten, viertürigen Mittelklassewagen legen den Grundstein für den wirtschaftlichen Erfolg von BMW.
1950er. Erfolg in der Nachkriegszeit.
Im April beginnt die Fertigung der BMW Isetta. Der Erfolg des Motocoupés, eine Lizenz der Firma ISO in Mailand, sichert Arbeitsplätze im Werk München. Bisher in der rückläufigen Motorradproduktion eingesetzte Mitarbeiter können zur Isetta-Fertigung überwechseln.
Die Motorradproduktion erreicht im Werk München mit 30.000 gefertigten Exemplaren pro Jahr einen ersten Höhepunkt. Wegen der Motorradkrise brechen die Absatzzahlen in nur drei Jahren auf 5.400 Stück zusammen, die Belegschaft des Werks München muss um die Arbeitsplätze fürchten.
Bis 1941 sind die BMW Serien-Automobile im BMW Werk Eisenach gefertigt worden. Nun werden erstmalig BMW Automobile in München produziert. Das erste Baumuster, der BMW 501, ist im Wesentlichen eine Weiterentwicklung des Vorkriegsmodells BMW 326.
1940er. Krieg und Neubeginn.
Mit dem Einzylinder-Motorrad R 24 beginnt BMW in München die Serienproduktion von Fahrzeugen nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Maschine ist nach den Vorgaben der Alliierten auf 250 ccm Hubraum begrenzt. Das erste vom Band laufende Motorrad wird unter der Belegschaft verlost.
Nach dem Zusammenbruch des nationalsozialistischen Regimes wird ein Teil der Werkseinrichtung als Reparaturleistung von den Alliierten beschlagnahmt. Auf den verbliebenen Maschinen kann die Arbeit mit einer Notproduktion wieder aufgenommen werden. Das Werk München fertigt in dieser Zeit unter anderem Ackergeräte, Fahrräder und Töpfe.
Schon im Dezember 1941, im Wesentlichen aber während des Jahres 1942, wird der Motorradbau von München in das BMW Werk Eisenach verlagert. Im Werk München sollen Kapazitäten für den Flugmotorenbau frei werden.
Große Teile der Stammbelegschaft gehen dem Werk durch Einberufungen zur Wehrmacht verloren. Da die von BMW produzierten Motorräder und Flugmotoren für die Kriegsführung unersetzbar sind, werden ab 1941 zur Arbeit gezwungene Fremdarbeiter im Werk München eingesetzt.
Der Doppelstern-Motor BMW 801 wird im Werk München entwickelt und hier sowie in zwei weiteren Fertigungswerken bis Kriegsende in ca. 30.000 Einheiten gefertigt.
1930er. Karriere in schweren Zeiten.
Im Dezember 1938 läuft das hunderttausendste BMW Motorrad in Milbertshofen vom Band. Erstmalig wird ein Werksarzt eingestellt. Ein Jahr später werden in der ehemaligen Werksleitervilla ein Gesundheitshaus und eine Kinderkrippe eingerichtet.
Die Motorrad-Jahresproduktion erreicht erstmals 10.000 Exemplare.
BMW stellt neben den Reihenmotoren für Flugzeuge auch Sternmotoren her. Die ersten Baumuster sind kleine Aggregate für Sportflugzeuge. Es folgen Lizenzbauten für den Einsatz in Verkehrsflugzeugen. Ab 1934 läuft der erste von BMW entwickelte große Sternmotor vom Band, der BMW 132. In immer neuen Varianten wird dieses Triebwerk, das auch in der legendären JU 52 eingesetzt wurde, bis 1945 in München gebaut.
1920er. Fahrzeugmotoren.
Bis Ende der 20er dehnt sich das BMW Werk in Milbertshofen deutlich aus. Ab Mitte der 20er Jahre vergrößerte sich das Werks-Areal von 140.000 Quadratmeter auf rund 216.000 Quadratmeter. Im selben Zeitraum erweitert sich die überbaute Fläche um mehr als das Zweieinhalbfache. Im Norden dominiert nun eine Motorrad-Einfahrbahn das Werksgelände.
Das erste BMW Motorrad, das Modell R 32, wird gefertigt. Mit ihr wagt die Fabrik für Flug- und Einbaumotoren den Sprung zum Anbieter von Straßenfahrzeugen.
Am 20. Mai genehmigt eine außerordentliche Hauptversammlung der Bayerischen Motoren Werke AG den Verkauf des Motorenbaus, der Aluminiumgießerei und ihres Firmennamens an die Bayerischen Flugzeugwerke AG (BFW). Seit dieser Transaktion hat BMW seinen Stammsitz an der Lerchenauer Straße östlich des Oberwiesenfeldes (heute Olympiapark) in München.