Dingolfing. Seit einem halben Jahr lenkt Bernhard Brei nun die Geschicke der Berufsausbildung am BMW Group Standort Dingolfing. Wie er seine neue Aufgabe bisher erlebt hat, was die Dingolfinger Ausbildung so besonders macht und welche Projekte aktuell anstehen, verrät er im Interview.
Herr Brei, welchen Eindruck haben Sie nach den ersten Monaten von Ihrer neuen Wirkungsstätte?
Zunächst einmal bin ich beeindruckt von der Größe des Standorts und der breiten Vielfalt an Themen – Dingolfing ist ja weit mehr als ein reines Fahrzeugwerk. Die tolle Willkommenskultur in der Berufsausbildung und den Technologien sowie bei unseren Partnern in der Region hat mich mehr als gut ankommen lassen in meiner neuen Funktion.
Die Berufsausbildung selbst habe ich von Anfang an als zukunftsorientiert, strategisch wichtig und spannend erlebt. Dingolfing ist hier sehr vielseitig, modern und auf hohem Niveau unterwegs. Alle ziehen am selben Strang.
Die Dingolfinger Ausbildung ist enorm breit aufgestellt und hat für Schulabsolventen aller Bereiche attraktive Angebote – durch ein flexibles Berufsportfolio und Bildungskooperationen wie beispielsweise duale Studiengänge. Eine Ausbildung bei BMW in Dingolfing zu machen ist definitiv eine kluge Wahl – verbunden mit viel Potenzial, Perspektive und Spaß.
Sie haben in den vergangenen Jahren die Berufsausbildung im BMW Group Werk Regensburg geleitet. Was ist in Dingolfing anders, oder besonders spannend?
Egal an welchem Standort: Die Arbeit mit jungen Menschen ist das Interessanteste für mich. Wobei Dingolfing natürlich etwas Besonders ist – nicht nur, weil wir der größte Ausbildungsbetrieb in ganz Niederbayern sind, sondern auch, weil es darum geht, die Zukunft eines Produktionsstandorts mitzugestalten, der in Sachen E-Mobilität die Vorreiterrolle innehat und mit der Fertigung der hochkomplexen großen Baureihen direkt am Puls der Zeit ist.
Wie wichtig ist für die BMW Group der Nachwuchs aus dem eigenen Hause?
Keine Frage – sehr wichtig. Seit der Gründung des Standorts haben hier in Dingolfing bereits knapp 12.000 Menschen ihre Erstausbildung erfolgreich abgeschlossen, rund 300 Fach- und Nachwuchskräfte sind es pro Jahr. Die meisten von Ihnen sind anschließend in den unterschiedlichsten Technologien am Standort eingesetzt. Somit leisten wir – sozusagen als Kompetenz-Schmiede im eigenen Haus – einen wichtigen Beitrag für die Zukunftsfähigkeit des Werks.
Gerade erst haben wir 96 frischgebackenen Facharbeitern – darunter knapp ein Drittel junge Frauen – aus 13 Berufen ihre Zeugnisse überreichen dürfen. 40 Auszubildende haben dabei eine eins vor dem Komma erreicht. Zu stolzen 97 Punkten – das entspricht der Note 1,2 – konnten wir Fahrzeuglackiererin Lena-Marie Brandl, Kfz-Mechatroniker (DBFH) Thomas Kirschner und Industriemechaniker Gökdeniz Tunc gratulieren. Über eine solche Bilanz freue ich mich natürlich!
Haben Sie sich ein bestimmtes Ziel gesteckt, das Sie mit und für die Dingolfinger Berufsausbildung erreichen möchten?
Ich kann auf einer soliden Basis, die meine Vorgänger geschaffen haben, aufbauen. Mein Anspruch ist es, die besten Nachwuchskräfte für die Arbeitswelt von morgen auszubilden. Hier wurden bereits die richtigen Weichenstellungen für die Zukunft gestellt, und das werden wir weiterhin tun. Unsere Ausbildung entwickelt sich kontinuierlich, um zeitgemäß, flexibel und voller Perspektiven zu bleiben.
Der Wandel in der Mobilitätsbranche schreitet immer weiter voran. Wie werden die BMW Auszubildenden konkret darauf vorbereitet?
In der Berufsausbildung am BMW Group Standort Dingolfing stehen unter anderem Zukunftsthemen wie die Qualifizierung für elektrifizierte Antriebe, die Vermittlung von digitalem Know-how oder die Zusammenarbeit von Mensch und Roboter auf dem Lehrplan. Wir haben neue Berufsbilder eingeführt und bestehende Ausbildungsberufe mit den erforderlichen neuen Inhalten angereichert.
Wie auch das Werk richtet sich die Berufsausbildung auf die Themen „Lean, Green und Digital“ aus. Ein Beispiel: Gerade sind wir dabei, einen Ort zu schaffen, an dem Digitalisierungsthemen eindrücklich erlebbar werden – dem so genannten InnoSpace_Junior. Was den Aspekt „Lean“ betrifft, streben wir eine standortübergreifende Zusammenarbeit mit den Berufsausbildungen in den Werken Landshut und Regensburg an – ein großes Projekt, das Synergien schafft. Und auch das Thema „Green“, also Nachhaltigkeit, spielt bei uns natürlich eine große Rolle.
Wie sieht der Tag eines Azubis in der Dingolfinger Berufsausbildung aus?
Kein Tag im Leben eines BMW Azubis gleicht dem anderen, man lernt stetig Neues kennen, kann auch in andere Bereiche hineinschnuppern. Es kommen agile Arbeitsformen, Projektarbeiten in autonomen, selbstorganisierten Teams und neue Lehr- und Lernformate zum Einsatz, die sich am realen Arbeitsleben orientieren. Dort entwickeln die Auszubildenden Ideen, fällen selbständig Entscheidungen und finden eigene Lösungen. Freude und Leidenschaft am Mitgestalten sind dabei zentral. Durch eine neue Organisationsstruktur in der Berufsausbildung können wir unsere Azubis zusätzlich noch effizienter und strukturierter betreuen, noch mehr auf den Einzelnen mit seinen speziellen Talenten eingehen. Wir setzen auch weiterhin voll auf Digitalisierung, natürlich ohne dabei die Menschen – sowohl Azubis als auch Ausbilder und Ausbilderinnen – zu vergessen.
Was raten Sie einem jungen Menschen, der sich für eine Ausbildung am BMW Group Standort Dingolfing bewerben möchte?
Sogar wer bereits 2022 die Schule abschließt, Leidenschaft für Technik und Autos besitzt und Teil des Netzwerks von über 850 Nachwuchskräften in einer enorm spannenden Umgebung sein möchte, der kann sich jetzt noch auf einen Ausbildungsplatz im BMW Group Werk Dingolfing bewerben. Informationen zu den Berufen findet man auf den Karriere-Seiten der BMW Group im Internet.
Wer noch etwas Zeit bis zum Schulabschluss hat, sollte sich möglichst frühzeitig rund um die Berufsausbildung informieren – beispielsweise im Rahmen diverser Ausbildungsmessen in der Region, auf unserer Website oder bei einer unserer Veranstaltungen wie dem Berufsinfotag oder anderen Formaten. Für interessierte Schülerinnen und Schüler als potenzielle neue Auszubildende bieten wir unter anderem Schnuppertage an, wie kürzlich den Erlebnistag „Go Electric“, bei denen man neben Einblicken in die Berufe vor allem die Technik in hohem Maße selbst miterleben kann. Immer mit dabei sind natürlich unsere Azubis als wichtigste Botschafter.
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