Sichtbares Umweltengagement: In und um das BMW Group Werk Dingolfing grünt und blüht es immer mehr.
12.06.2019
Nachhaltig agierender Partner in der Region

Dingolfing. Nachhaltiges Wirtschaften ist fest in der Strategie und Kultur der BMW Group verankert. Seit Jahren belegt das Unternehmen in allen wichtigen Nachhaltigkeitsrankings Spitzenplätze. Die BMW Group und damit auch das BMW Group Werk Dingolfing steht für saubere Produkte, eine saubere Produktion (Clean Production) und ökologische Nachhaltigkeit. Als größter Arbeitgeber in der Region übernimmt der Dingolfinger Standort jedoch nicht nur Verantwortung für nachhaltige Ressourcenschonung im Rahmen der Fahrzeugfertigung, sondern ebenso außerhalb der Werksgrenzen. Werkleiterin Ilka Horstmeier macht deutlich: „Nachhaltigkeit heißt Zukunftsfähigkeit. Wir sind ein nachhaltig wirtschaftendes Unternehmen und Teil der Gesellschaft. Intelligente Lösungen spielen daher für uns auch in punkto Umweltschutz eine wichtige Rolle.“ In seiner aktuell veröffentlichten Umwelterklärung informiert das BMW Group Werk Dingolfing nun über die für das Jahr 2018 vereinbarten und allesamt erreichten Umweltziele sowie über die zahlreichen Aktivitäten zur kontinuierlichen Verbesserung des Umweltschutzes. Die zentralen Themen kompakt zusammengefasst:
 
Energieziel bis zum Jahr 2020

Für die Produktion von Fahrzeugen und Komponenten wird Energie in Form von Strom und Wärme benötigt. Das erklärte Ziel: Bis zum Jahr 2020 soll der Energieverbrauch und die damit verbundenen Emissionen pro produziertem Fahrzeug gegenüber dem Basisjahr 2006 um fast die Hälfte reduziert werden. „Diverse Maßnahmen sowie der Einsatz innovativer Fertigungstechnologien und modernster Fertigungsanlagen leisten hierfür einen wichtigen Beitrag“, erklärt Hans-Peter Jahn, Leiter Arbeitssicherheit, Ergonomie und Umweltschutz am BMW Group Standort Dingolfing. „Innerhalb der letzten zehn Jahre konnte dank des stetigen Engagements des BMW Group Werks Dingolfing zur Ressourcenschonung bereits eine Senkung um ein Drittel erreicht werden“, so Jahn. Auch das geplante Etappenziel einer Reduzierung von zwei Megawattstunden für das Jahr 2018 wurde realisiert.

Strom – zur Hälfte selbst erzeugt
Das BMW Group Werk Dingolfing bezieht von Energielieferanten ausschließlich Grünstrom. Annähernd die Hälfte seines Strombedarfs produziert das Werk Dingolfing heute jedoch selbst – mit Hilfe von neun Kraft-WärmeKopplungsanlagen (KWK). „Im Gegensatz zur konventionellen Stromerzeugung in großen Kraftwerken wird bei KWK-Anlagen die Abwärme gezielt zur Warmwasserversorgung und Stromerzeugung genutzt. Es können hohe Wirkungsgrade bis zu 80 Prozent Primärenergienutzung erzielt werden. Der Energieträger – in der Regel Erdgas – kann dabei besonders effizient in elektrische und thermische Energie umgewandelt werden“, so Roland Zeller, Leiter Energiebetrieb am BMW Group Standort Dingolfing. Weit über 50 Millionen Euro hat die BMW Group in den Einsatz dieser energieeffizienten Anlagen investiert. Die jährliche CO2-Einsparung gegenüber konventioneller Stromerzeugung beträgt rund 37.000 Tonnen. 
Neben der Stromproduktion in den KWKs ist der BMW Group Standort Dingolfing aber auch anderweitig in der Lage, Energie herzustellen: Seit einigen Jahren befindet sich eine der größten Photovoltaik-Aufdachanlagen Deutschlands auf dem Dach des Dynamikzentrums, dem Werk 02.70. Die Panelfläche beträgt etwa 90.000 Quadratmeter, die jährliche Stromproduktion beläuft sich dabei auf neun Gigawattstunden. Genug Strom, um mit einem BMW i3 circa 190 Mal die Erde zu umrunden.

Energieeffizienz durch LED-Technik

Ein Meilenstein im beständigen Minimieren von Energie- und Ressourcenverschwendung im BMW Group Werk Dingolfing ist die Umstellung von mehr als 110.000 Leuchtstoffröhren auf effiziente LED-Technik in Hallen und Bürogebäuden. Mit großem Effekt: Der Energieverbrauch für die Hallenbeleuchtung wurde dadurch halbiert, die jährliche Stromeinsparung liegt bei über 40 Gigawattstunden – was dem Verbrauch von 6.500 Einfamilienhäusern entspricht. Die dadurch frei gewordenen Kapazitäten stehen nun unter anderem für den Ausbau der Elektroladeinfrastruktur in und um das Werksgelände zur Verfügung. Zum Vergleich: 25.500 BMW i3 mit einer Jahresfahrleistung von 12.000 km könnten künftig durch die eingesparte Energiemenge mit Ladestrom versorgt werden.

Innovative Umwelttechnik schont Trinkwasser
Nutzbares Trinkwasser ist eine wertvolle endliche Ressource. Die Schonung von Wasserreserven und die Reduzierung des Wasserverbrauchs innerhalb der Produktion stehen daher im Fokus. So deckt der Standort Dingolfing die Hälfte des zur Fahrzeugfertigung eingesetzten Prozesswassers aus werkseigenen Brunnenanlagen. Dabei wird oberflächennahes Grundwasser gefördert, das nicht als Trinkwasser eingesetzt werden kann. Jährlich werden dadurch etwa 300.000 Kubikmeter Trinkwasser geschont.
 
Der Wasserverbrauch in der Dingolfinger Automobilproduktion ist seit Jahren rückläufig, pro Fahrzeug um rund ein Drittel innerhalb der letzten zehn Jahre. Und es wird weiter investiert – beispielsweise in Regenwasserversickerung über Rigolen oder modernste Abwasserbehandlungs- und Recyclinganlagen. Wie in der Technologie Oberfläche, erklärt Hans-Peter Jahn: „Rund 82.000 Kubikmeter Frischwasser werden so pro Jahr eingespart. Zudem kommt das wiederaufbereitete Grundwasser in diversen Prozessen erneut zum Einsatz, wie etwa bei der Kühlung von Schweißzangen in Karosseriebauanlagen. Im Vergleich zur Alternativlösung mit klassischen Kühltürmen und Ventilatoren verbraucht die Grundwasserkühlung weniger Strom und erzeugt damit weniger CO2.“
 
Lärmemissionen vermeiden – mit Schiene und Bus
Der Schutz der Anwohner in der Nachbarschaft des BMW Group Werks Dingolfing vor Lärm – ob durch Bauvorhaben, Verkehr oder Produktion – ist ein wichtiges Anliegen aller Standort-Verantwortlichen. Beispielsweise bei der Änderung von Gebäuden und Anlagen wird daher vorab immer eine mögliche Schallauswirkung berechnet. „Die Schall-Richtwerte in der Nachbarschaft wurden im Jahr 2018 allesamt eingehalten. Für eine effektive Verkehrs- und Lärmverminderung sorgt auch das bewährte Pendelbussystem, für das 13.000 Mitarbeiter angemeldet sind: Über 260 Busse täglich fahren mehr als 2.000 Haltestellen in ganz Niederbayern an, um die betreffenden Mitarbeiter zur Arbeit an den Standort Dingolfing und wieder nach Hause zu bringen. Gegenüber einer Individualverkehrslösung ergibt sich hieraus eine jährliche CO2-Einsparung von10.000 Tonnen“, erläutert Jahn.

Zudem verlassen rund 70 Prozent der produzierten Automobile das BMW Group Werk Dingolfing auf dem Schienenweg. Der Transport der zur Auslieferung bestimmten Fahrzeuge auf Güterzügen reduziert den Verkehrslärm und den CO2-Ausstoß, denn auf den Einsatz von rund 100 Sattelschleppern zum Fahrzeugversand kann somit verzichtet werden. Ebenso wird durch die Anbindung des neuen Ersatzteillagers in Wallersdorf an das Bahnnetz der Transport von 70 Seefrachtcontainern pro Tag von der Straße auf die Schiene verlagert.

Recycling von Betriebsstoffen

Für die Produktion ist eine Vielzahl von Hilfs- und Betriebsstoffen erforderlich. Um Ressourcen zu schonen und die Umwelt zu entlasten, werden kontinuierlich Wege zu Reduzierung, Ersatz oder Recycling der im Produktionsprozess eingesetzten Materialien gesucht. So werden beispielsweise Produkte in Spraydosen mit umweltfreundlichem Treibgas oder als Pumpspray eingesetzt und lösemittelhaltige Produkte nach Möglichkeit durch wasserbasierende Systeme ersetzt. Das zunehmende stoffliche Verwerten der Reinigungslösungsmittel führt zu einer stetigen Verringerung der Emissionen an organischen Lösungsmitteln. „Die Recyclingquote der anfallenden Materialien in der Fertigung liegt im BMW Group Werk Dingolfing bei 99 Prozent. Insgesamt 85 verschiedene Abfallarten – darunter alleine über 20 verschiedene Kunststoffsorten – werden sortenrein am Entstehungsort erfasst, getrennt und einer ordnungsgemäßen Entsorgung oder einem Recyclingprozess zugeführt“, betont der Leiter Arbeitssicherheit, Ergonomie und Umweltschutz. Insgesamt ist im Vorjahresvergleich eine Abfallreduzierung um sieben Prozent zu verzeichnen.

Förderung von Biodiversität
Biodiversität ist für das BMW Group Werk Dingolfing als verantwortungsvoller Partner in der Region ein wichtiges, unterstützenswertes Thema. „Durch verschiedene Maßnahmen versuchen wir, die biologische Vielfalt nicht nur zu erhalten, sondern zu erhöhen: Im Frühjahr 2019 beispielsweise wurden im Westen des Werks 02.40 vier Bienenvölker angesiedelt, naturnahe Grünflächen in Blühstreifen umgewidmet und Streuobstbäume gepflanzt. Dazu gibt es auf dem Werksgelände auch Vogelnistkästen, Insektenhotels und Greifvogelstangen“, so Jahn. Laut einer wissenschaftlichen Studie sind auf dem Gelände des Produktionswerks 37 Vogel- und 16 Tagfalterarten sowie Heuschrecken und Libellen heimisch. Zur Wahrung dieser Vielfalt werden Grünflächen und Gewässer schonend bewirtschaftet. Zudem wird blütenreiches Saatgut verwendet und die Mähfrequenz von Grünflächen minimiert. Bei Neubauten – wie derzeit im Werk 02.10 – wird untersucht, ob die Realisierung von Gründächern als Lebensraum für Insekten möglich ist.
 
Aktuelle Umwelterklärung abrufbar
Das BMW Group Werk Dingolfing hat sich dazu verpflichtet, die umweltpolitischen Ziele im Sinne der verankerten Umweltschutzpolitik der BMW Group zu verwirklichen und deren Erreichen kontinuierlich zu überprüfen. Die wesentlichen Umweltauswirkungen und -aktivitäten des BMW Group Werks Dingolfing sind in der TÜV validierten Umwelterklärung erläutert, die ab sofort auf der Website des BMW Group Standorts Dingolfing unter http://www.bmwgroupwerke.com/de/dingolfing.html abrufbar ist.

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Bernd Eckstein

BMW Group Werk Dingolfing, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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